Gesundheit

Heilpraktiker am Pranger

Fernseh-Kritik


Die ARD hat einen einseitigen Bericht gezeigt (Quelle: Hartmut Butt)
GDN - Warum schaue ich mir keine billigen Western mehr an? Weil immer die Indianer die Bösen sind. Warum habe ich mir in der ARD die Reportage Heilpraktiker: Quacksalber oder sanfte Alternative eigentlich angeschaut?
Diese Frage habe ich mir nach der 45-minütigen Reportage von Claudia Ruby mehrfach gestellt. Ich hätte es mir denken können, dass der Beruf des Heilpraktikers schlechtgemacht werden soll. Der Tod einer Krebs-Patientin aus den Niederlanden war der Aufhänger der Reportage und ständiger Begleiter des Films. In meiner Fernseh-Kritik möchte ich diesen schwerwiegenden Fehler des Heilpraktikers nicht schönreden. Dazu ist der Fall zu traurig und erschütternd. Aber einmal ehrlich, wie viele Fehldiagnosen unterlaufen Ärzten. Wie häufig werden falsche Medikamente verschrieben oder falsch dosiert? Darüber habe ich noch keine Reportagen von Frau Ruby gesehen. Noch wurde jemals gefordert, den Beruf des Arztes abzuschaffen.
Positiv in der Reportage wurde herausgearbeitet, die immer noch häufig vorkommende Arroganz von Ärzten gegenüber Patienten. Vom mündigen Patienten sind wir noch immer weit entfernt. Dies ist sicherlich ein Grund dafür, dass ein großes Misstrauen gegenüber Schuldmedizinern besteht. Für eines dürften die Ärzte nichts können: Sie bekommen vom Gesundheitssystem zu wenig Zeit für die Beratung ihrer Patienten.
Und da liegt der große Vorteil der Heilpraktiker. Sie nehmen sich die Zeit für ihre “Kunden“. Das ist ein Grund dafür, dass viele kranke Menschen den Weg zu ihnen suchen. Dies wird auch in den zahlreichen Kommentaren zur Sendung im Internet deutlich. Eines ist sicher: Es gute und schlechte Heilpraktiker. Gleiches trifft aber auch auf Ärzte zu. Doch darüber liest und sieht die Öffentlichkeit relativ wenig.
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